Noch ein kleiner Nachtrag von mir:
Vielleicht habe ich mit meinem Doc einfach nur saumäßig Glück, aber ich halte ihn für lange nicht so empfindlich, wie weitgehend angenommen. Pünktchen hatte er bis zum heutigen Tage ein einziges mal: die ersten 24-48 Stunden nach dem Einsetzen. Und er ist bei mir nicht der Chef im becken, sondern nur Vize (Chef ist mein Zackenbarsch).
Er ist vor ein paar Wochen zwischen meine Gelbkopfmuräne und ihren Stint gekommen und wurde dabei gebissen. Die Wunde hat sich nicht entzündet und war nach 10 Tagen weitestgehend verheilt. Nach 3 Wochen konnte man nicht einmal mehr Narben sehen!
Was sich meiner Meinung nach sehr gut bewährt hat: ich füttere fast kein Frostfutter (ca. alle 2 Wochen einen Würfel Mysis), sondern Caulerpas und diese täglich! Wenn es Frostfutter gibt reichere ich das mit Knobi, und Präparaten aus der Terraristik (NectonRep und Reptilin) an.
Echidna nebulosa (Sternfleckmuräne)
sonstige Namen des Fisches:
im Englischen Snowflake-moray-eel
Eckdaten:
Anzahl der gehaltenen Tiere: 1 (ich will den Versuch wagen und auf zwei Tiere erhöhen)
Länge des gehaltenen Tieres (in cm): ca. 40
max. Länge (ausgewachsen, in cm): ca. 85
Zeitraum der Pflege (Monate): ca. 3
Herkunft: Arabische Meer, Indischer Ozean
Beckengröße (Liter): 412
Gesamt-Lichtleistung (Watt): ca. 450
Strömung (Liter/Stunde): ca. 16.500
eigene Erfahrungen zur Ernährung:
Die Sternfleckmuräne frisst eigentlich so ziemlich jedes grössere Frostfutter. Ich reiche Ihr Muscheln, Scampi, Schrimps, Tintenfisch, Fisch, welches sie gierig verschlingt. Gefüttert wird sie alle 2-3 Tage. Sobald das Futter im Becken ist kommt sie gierig aus Ihrer Höhle geschossen.
eigene Erfahrungen zum Sozialverhalten:
Übergriffe auf Fische konnte ich in der bisherigen Zeit nur ein einziges Mal beobachten, doch denke ich, dass dieser Vorfall mit der damals extremen Beckentemperatur (über 31°C) zusammenhängt. Die Nebulosa wurde am Vortag gefüttert, startete aber am Folgetag einen „Amoklauf“ und frass innerhalb von 1 Stunde sowohl die Geistermuräne (deutlich länger) als auch die beiden Putzergarnelen auf, mit denen sie sich eine Höhle teilte. Seitdem die Beckentemperatur wieder auf 25-27°C geregelt wurde, ist überhaupt nichts mehr passiert, sie ist gegenüber den anderen gehaltenen Fischen vollkommen indiffernt. Lediglich Fische die in Ihre Höhle hineinschwimmen wollen werden mit aufgerissenem Maul „gebeten“ dies nicht zu tun.
eigene Erfahrungen zur Krankheitsanfälligkeit:
Bisher keine Erfahrungen, ich halte das Tier für äusserst robust und ziemlich resistent.
eigene Empfehlungen zum Becken:
Das Becken sollte meiner Meinung nach viele Höhlen und Versteckmöglichkeiten aufweisen. Als besonders geeignet halte ich PVC-Rohre in denen sich die Muräne gerne versteckt. Es empfiehlt sich Rohre mit verschiedenen Durchmessern anzubieten.
eigene Einschätzung des Schwierigkeitsgrades:
Kategorie: 2-3
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Die Sternfleckmuräne ist meiner Meinung nach für das Korallenbecken bedingt geeignet. Ich habe einen relativ starken Abschäumer (modifiziert) am Becken, da sie doch eine ordentliche Wasserbelastung verursacht. Ich halte keine Muscheln und keine Schalentiere, ausser dem oben beschriebenen Zwischenfall ist es bei mir nie zu Übergriffen auf Fische gekommen. Da sich die Muräne so gut wie überhaupt nicht frei im Becken bewegt, halte ich ein auf die Endgrösse des Tieres bezogenes kleines Becken durchaus für möglich, wobei die Höhe des Beckens nur eine untergeordnete Rolle spielen dürfte (hält sich meist Bodennah auf). Man sollte darauf achten, dass das Becken gegen Ausbruch gesichert ist, meine Muräne hat nach dem Einsetzen zwei Ausbruchsversuche gestartet, scheiterte jedoch an meinem 60 cm hohen Kranz. Seither hat sie keine weiteren Versuche unternommen. Die Sternfleckmuräne ist keinesfalls agressiv, man sollte jedoch beachten, dass sie im „Futterrausch“ heftig und relativ unkoordiniert in Richtung des Futters schnappt (meine anderen Fische haben dies schnell rausgefunden und suchen das Weite während der Muränenfütterung). Ich rate zwingend zur Verwendung einer Futterzange an, da das Tier extrem kurzsichtig ist und z.T. auch extrem heftig in die Zange beisst, hierbei wird man auch feststellen, wieviel Kraft in so einem kleinen Fisch steckt. Die Muräne ist eher dämmerungsaktiv und bei mir im Becken erst kurz vor Eintritt der Blaulichtphase zu sehen (Ausnahme: Futter im Becken).
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zum Thema Schwierigkeitsgrad gibt es vorerst folgende Einteilung:
1 = einfach zu halten für Korallenbecken
2 = bedingt für Korallenbecken geeignet
3 = nur für Fischaquarien, oder starker Räuber
4 = nur für Fortgeschrittene
5 = nur nach ausführlicher Beratung, sehr schwer haltbar
6 = Artaquarium, besondere Fachkenntnis
Ich pflege dieses Tier seit ungefähr drei Monaten, sie hat eine Länge von ca. 40-50 cm. Ich habe um das Becken einen 60 cm hohen Kranz, seit ich einige PVC-Rohre als Höhlen eingebracht habe gab es jedoch keinen Ausbruchsversuch mehr. Füttern tue ich mit Muscheln, Tintenfisch und "Frutti di Mare" aus dem Supermarkt alle 2-3 Tage. Grds. ist das Tier sehr friedlich, ich hatte jedoch einen Zwischenfall: die Nebulosa hat trotz Fütterung am Vortag innerhalb von 1 Stunde beide Weißbandputzer (die sie zuvor sogar im Maul putzen durften) und eine deutlich längere Geistermuräne vertilgt. Ich führe diesen Zwischenfall auf die damals hohe Beckentemperatur (z.T. über 31°C) und den damit verbundenen hohen Stoffwechsel zurück. Seit das Becken klimatisiert wird kam es, obwohl ich z.T. auch kleine Fische im Becken habe, zu keinem weiteren Zwischenfall.
Ich rate jedem dieses Tier NUR MIT DER FUTTERZANGE zu füttern, denn sobald die Muräne IHR Futter wittert, schnappt sie gierig in diese Richtung und verbeisst sich z.T. heftigst in der Zange - sie hat wohl einen extrem guten Geruchssinn, dafür sieht sie verdammt schlecht.
Ich habe seit einiger Zeit einen Humud-Drücker und bin begeistert. Der Fisch verträgt sich eigentlich mit allen Fischen (insbesondere Doc), jagt Neuankömmlinge aber innerhalb der ersten Tage z.T. heftig, das legt sich dann aber realtiv schnell. Der Fisch ist allerdings äußerst wehrhaft, wenn er sich bedroht fühlt. Er hat (6 cm) kurz nach dem Einsatz ins Becken meiner Sternfleckmuräne (40 cm) und meinem Weißkehldoc (12 cm) klar gemacht, dass er sich weder fressen läßt noch rumschubsen - seither herrscht Friede Freude Eierkuchen. Auch dem Eindringling "Pflegerhand" wurde durch einen beherzten Biss (für die Fischgrösse verdammt schmerzhaft - ich will nicht wissen wie sich das bei einem grossen Drücker anfühlt) klar gemacht, dass er keine Angst hat. Seither interessiert er sich eher für meine Hand bzw. ignoriert diese.
Der Fisch frisst eigentlich so ziemlich alles und in Mengen, wie ein Scheunendrescher! Tagsüber ist er häufig damit beschäftigt den Sand des Beckens zu durchsuchen, welchen er ins Maul nimmt und anschliessend durch das Becken spuckt. Es kann u.U. von Nöten sein ein paar Korallen umzustellen (bei mir musste eine Fungia umziehen).
Mein Drücker geht an die Kolonie-Röhrenwürmer und schädigt diese (Reinbeissen in die Krone), aber sie werden nicht systematisch ausgerottet und erhohlen sich in der Regel wieder. An Korallen geht er bei mir nicht. Seeigel, Garnelen, Krebse und Muscheln habe ich keine in diesem Becken.
Das er systematisch auf "Schädlingsjagd" geht kann ich bestätigen, meiner hat meine Gänsefüsschenseesterne, einige Schneckenpopulationen sowie meine grösseren Borstenwürmer deutlich dezimiert. Hierbei sei angemerkt, dass diese Populationen z.T. recht beachtlich waren und nun auf ein "gesundes Maß" zusammengeschrumpft sind.
Was ich noch sagen muss - es ist der härteste Fisch, den ich je hatte. Mein Drücker ist mir beim Wasserwechsel (Kranz unten) aus dem Becken gesprungen und wurde von meinem Hund gleich ins Maul genommen. Schlimmeres konnte ich verhindern, aber fast eine Minute im Hundemaul... Ich dachte der Fisch überlebt die Nacht nicht: falsch gedacht, nach zwei Stunden schwamm er wieder im Becken umher, als wäre nichts geschehen.
Meiner Ansicht nach ist der Weißkehl-Doktor nicht so schwierig in der Haltung, wie teilweise beschrieben, aber vielleicht habe ich mit meinem einfach Glück. Ich halte das Tier seit ungefähr drei Monaten, verwende eine überdimensionierte UV-Anlage und füttere regelmäßig Knoblauch. Nach dem Einsetzen hat er natürlich zunächst heftig Pünktchen bekommen, die aber relativ schnell wieder verschwanden (2 Tage). Der Fisch ist bei mir der absolute Boss im Becken: er greift jeden Neuankömmling zunächst an, läßt ihn dann aber relativ schnell in Ruhe - ich muss sagen dass mein Weißkehl der einzigste Doktorfisch in meinem Becken ist. Meinen Salaris Fasciatus verjagt er derweilen auch kurz ins Riff. Der Fisch ist relativ schwimmfreudig, was man bei der Gestaltung des Riffaufbaus berücksichtigen sollte. Einer der schönsten Doktorfische überhaupt, der (meiner Meinung nach) mit einigen Vorbereitungen (starke UV, Knoblauch, entsprechender Riffaufbau) gut haltbar ist.
keine